Häufig gestellte Fragen
Wann ist eine Psychotherapie sinnvoll oder erforderlich?
Eine Psychotherapie ist immer dann sinnvoll, wenn anhaltende psychische Beschwerden (z.B. gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Grübeln, Ängste) bestehen und Leiden verursachen.
Auch bei körperlichen Beschwerden wie Schmerzen sowie schweren oder chronischen somatischen Erkrankungen kann eine therapeutischen (Mit-)Behandlung zu einer Besserung beitragen.
Dabei ist mir persönlich wichtig, nicht zwischen Schweregraden zu unterscheiden. Auch zu Beginn einer Erkrankung kann eine vorbeugende Behandlung sinnvoll sein. Eine Therapie ist dann indiziert, wenn Sie unter Beschwerden leiden und diese durch eigenes Bemühen nicht ausreichend gelindert werden können. Sie brauchen also mit der Überprüfung der Behandlungsoptionen nicht zu abzuwarten, bis eine weitere Verschlechterung eintritt.
Eine psychotherapeutische Unterstützung sollte nur auf eigenen Wunsch in Anspruch genommen werden. Eine Behandlung auf Drängen Dritter ist nicht sinnvoll, da sie nur dann wirksam sein kann, wenn ein eigener Antrieb zur Veränderung besteht.
Was sind die Ziele einer Psychotherapie?
Die Psychotherapie ist eine Heilbehandlung, ihr vorrangiges Ziel ist daher, Leid zu mindern, psychische Beschwerden und Erkrankungen zu behandeln.
Darüber hinaus stehen jedoch in der Regel auch Maßnahmen zur Veränderung krankheitsförderlicher Alltagsstrukturen, die Verbesserung allgemeiner Bewältigungsfertigkeiten oder Persönlichkeitsentwicklung im Fokus der Behandlung. Eine Psychotherapie bedeutet daher immer auch eine Investition in die allgemeine Lebensqualität.
Zu meiner Behandlungsphilosophie gehört immer eine ganzheitliche Behandlung von Beschwerden unter Einbezug der persönlichen Lebensgeschichte und -realität.
Welches psychotherapeutische Verfahren sollte ich auswählen?
Die Psychotherapielandschaft umfasst inzwischen eine Vielzahl von Verfahren und Methoden, sodass es schwierig sein kann, sich für eine Therapierichtung zu entscheiden.
Dazu ist zunächst wichtig, dass in Deutschland vier sogenannte „Richtlinienverfahren“ definiert werden, also Verfahren, deren Wirksamkeit gut untersucht und belegt ist. Nur für diese Verfahren werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen. Dazu gehören in Deutschland derzeit die tiefenpsychologisch fundierte Therapie, die Analytische Therapie, die Verhaltenstherapie sowie die Systemische Therapie.
Welche Passung sinnvoll sein kann, hängt zum einen vom Erkrankungsbild, zum anderen von persönlichen Motiven und Überzeugungen ab. Grundsätzlich ist jedoch erst einmal jedes Richtlinienverfahren nachweislich wirksam.
Ob mein Verfahren – die Verhaltenstherapie – sowie meine spezifischen Fortbildungen Ihren Behandlungszielen angemessen ist, überprüfen wir gemeinsam im Erstgespräch.
Wie lange dauert eine Therapie?
Anders als die meisten somatischen Behandlungen muss eine Psychotherapie nach einem Erstgespräch und einer kurzen Kennenlernphase vorab bei der Krankenkasse beantragt werden. Dabei werden feste Sitzungskontingente genehmigt, eine Kurzzeittherapie umfasst so in der Regel 24 Sitzungen, eine Langzeittherapie 60 bis maximal 80 Sitzungen. Selbstverständlich kann die Therapie aber auch beendet werden, bevor das volle Kontingent ausgeschöpft ist.
Welche Frequenz von Sitzungen ist ratsam?
Zu Beginn einer Therapie ist eine wöchentliche Sitzungsfrequenz empfehlen, im weiteren Behandlungsverlauf kann die Frequenz ausgedehnt werden, z.B. um die Stabilität der erreichten Erfolge und neuen Strategien zu erproben.
Psychotherapie erfolgt in der Regel zu einem festen Termin in der Woche, sodass eine Vereinbarkeit mit der individuellen Lebensrealität – z.B. Arbeits- oder Kinderbetreuungszeiten – möglich ist.
Eine Sitzung dauert 50 Minuten, in bestimmten Behandlungsabschnitten oder bei Einbezug von Angehörigen können auch Doppelsitzungen sinnvoll sein.
Wie finde ich den „richtigen“ Therapeuten/ die „richtige“ Therapeutin?
Was sind „probatorische“ Sitzungen?
Da eine Psychotherapie sehr persönliche Themen behandelt, ist die Passung zwischen Behandler/in und Patient/in besonders wichtig. Auch Wirksamkeitsstudien belegen, dass die Qualität der therapeutischen Beziehung für den Therapieerfolg von höherer Relevanz ist, als z.B. Verfahren und Methodik.
Auch wenn die Suche nach einem Therapieplatz oft langwierig und beschwerlich sein kann, sollte man die Behandlersuche daher am besten erst dann abschließen, wenn man sich wohlfühlt.
Um ausreichend Zeit zu gewährleisten, sich kennenzulernen und die Passung zu überprüfen, bezahlen die Krankenkassen eine festgelegte Anzahl (i.d.R. 4-5) von Sitzungen vor der finalen Beantragung einer Psychotherapie. Im Rahmen dieser Sitzungen erfolgt zudem die diagnostische Einordnung der vorliegenden Beschwerden sowie die Überprüfung der Eignung der spezifischen Therapieform und Schwerpunkte des Behandlers/der Behandlerin zur Erreichung der jeweiligen Behandlungsziele und eine (vorläufige) Behandlungsplanung.